
Prange Kongressvorträge in Innsbruck
20.11.2024Vor Millionen Jahren brachen überall auf der Welt regelmäßig die Vulkane aus. Befanden sie sich in der Nähe des Meeres, floss das rot-glühende Magma auch ins Meer. Ein wahres Naturereignis: Laut zischend verband sich die flüssige Lava-Erde mit dem salzigen Wasser und sank zum Meeresboden. Bei der chemischen Verbindung der zwei Naturelemente bildete sich eine mikroporöse Gesteinsart mit unzähligen winzigen Gaseinschlüssen, kurz Zeolith genannt. „Zeo“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet „sieden“ und „lith“ heißt Stein. Zeolithe sind quasi gekochte Steine.
Die Entdeckung des Vulkanminerals Zeolith
Überall auf der Erde prägt dieses Tuffgestein bis heute Landschaften. Ob in Griechenland, Nordsibirien oder auf der Vulkaninsel Teneriffa, ob in Anatolien oder Australien, in Nord- oder Südamerika – rund um den Globus gibt es riesige Zeolith-Vorkommen. Vor relativ kurzer Zeit wurde es von der Medizinforschung entdeckt. Vor allem wegen einer Eigenschaft ist es für die Humanmedizin von besonderem Interesse. Die Mineralien können sehr effektiv bestimmte Stoffe, wie zum Beispiel Schwermetalle oder auch körpereigene Giftstoffe binden. Somit bietet eine geeignete Auswahl eines solchen Vulkangesteins Menschen die Chance, sich effektiv vor Umweltbelastungen zu schützen.
Seit der schwedische Mineraloge Baron Axel A. F. Cronstedt das Naturmineral 1756 entdeckte und ihm den Namen „Zeolith“ gab, wurden 60 natürliche Zeolith-Varianten entdeckt. Keines gleicht dem anderen. So gibt es etwa kristalline, schuppige und phasenartige Zeolithe.
Das vielseitige Zeolith: Immer und überall im Einsatz
Die Industrie hat Zeolith schnell als vielseitig verwendbares Material entdeckt. Je nachdem, welche Eigenschaften das Mineral hat, wird es für unterschiedlichste Zwecke genutzt und eingesetzt. Ob in der Landwirtschaft als mineralienreicher Bodenverbesserer oder zur Herstellung von Leichtbeton oder Papier – in den verschiedensten Bereichen leistet Zeolith gute Dienste. Voll zum Tragen kommen seine positiven Eigenschaften im Umweltschutz. So hilft es tagtäglich Abluft – etwa im Katalysator – zu reinigen oder Wasser aufzubereiten. Seine einzigartige Fähigkeit, Giftstoffe zu binden, bewies es auch nach dem Reaktorunfall 1986 in Tschernobyl oder der Fukushima-Katastrophe 2011.
Da Zeolithe so vielseitig einsetzbar sind, kann es nicht verwundern, dass Unternehmen begannen, den begehrten Rohstoff künstlich zu produzieren. Mehr als 100 verschiedene synthetische Zeolithe sind je nach Zusammensetzung und Eigenschaft für die verschiedensten Aufgaben im Einsatz.
Wie wirkt Zeolith?
Wie läuft die Entgiftung ab?
Die Eigenschaft von Zeolith, Giftstoffe an sich zu binden, weckte auch das Interesse der Medizinforschung. Neben einer effektiven und im Idealfall ausschließlichen Bindung bestimmter Schadstoffe muss ein Zeolith für die medizinische Anwendung jedoch noch weitere Eigenschaften mitbringen. Er muss unter den Bedingungen im menschlichen Körper vollkommen sicher in der Anwendung insbesondere im Bereich der Darmentgiftung sein. Nur das kristalline Zeolith Klinoptilolith verbindet die Anforderungen an Wirkung und Sicherheit. Es bindet spezifisch Ammonium und eine Auswahl bestimmter Schwermetalle wie Blei und Arsen. Zu verdanken ist diese biophysikalische Wirkkraft zum einen der speziellen chemischen Zusammensetzung der Gitter, zum anderen seiner besonderen Struktur.
Zwischen dem wabenförmig aufgebauten kristallinen Gerüst befinden sich unzählige Löcher und Kanäle. Wie von einem leistungsstarken Staubsauger werden die Schadstoff-Ionen in diese Hohlräume hineingezogen. Im Gegenzug müssen dafür die Mineralstoffe, die in den Hohlräumen bereits lagern, weichen. Dieser Effekt des Ionenaustauschs tritt aber nur bei einer kleinen Auswahl an Ionen auf, die in besonderer Form mit dem Zeolith wechselwirken. Nur diese können die bereits gebundenen Mineralien verdrängen. Somit werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Zum einen wird der Darm von Schadstoffen befreit und die Leber entlastet. Zum anderen erhält der Organismus im Tausch hierfür Mineralstoffe und Spurenelemente zur Verfügung gestellt und der Energiehaushalt gestärkt..
Das Vulkanmineral Zeolith Klinoptilolith hat aufgrund seiner biophysikalischen Eigenschaften eine stark entgiftende Wirkung und hebt sich damit von anderen natürlichen Mitteln der Darmentgiftung ab.
Quelle: Agenturen